Meniskus Symptome erkennen bei Verdacht auf Meniskusverletzung

By Katrin Glunk

September 15, 2013


Sind es typische Meniskus Symptome oder vorübergehende Knieschmerzen – eine nicht ganz einfache Antwort mit weitreichenden Folgen. Eine erste Einschätzung oder Diagnose selber stellen, um anschließend den richtigen Spezialisten aufzusuchen. Denn der Großteil aller resultierenden Meniskusschäden ist abnutzungsbedingt und die Knieschmerzen halten über einen längeren Zeitraum an. Nur acht Prozent aller Meniskusriss Symptome gehen auf eine direkte Gewalteinwirkung, wie Traumas oder Unfälle zurück.

Meniskusriss Symptome im Knie

Das Knie besteht aus drei einzelnen Gelenken. Bänder und Sehnen. Sie alle halten das Kniegelenk zusammen. Als Puffer und Stabilisatoren zwischen den einzelnen Knochen fungieren die Menisken. Die Menisken sind zwei sichelförmige Knorpelscheiben, die den Unter- (Tibia) und den Oberschenkel (Femur) miteinander verbinden. Jeder Meniskus besteht aus einem Außen- und Innenmeniskus.

Unter einer Meniskusläsion oder einem Meniskusriss (weiteres Synonym Meniskusruptur) versteht Mediziner eine Verletzung des Innen- oder Außenmeniskus. Der Meniskusschaden in Form eines Risses betrifft eine der beiden Knorpelscheiben und reißt in einem der drei Teile, also dem Vorderhorn, der Pars intermedia oder dem Hinterhorn. Wobei der Innenmeniskus häufiger einreißt als der äußere Meniskus. Der Außenmeniskus ist aufgrund seiner Strukturen im Knie freier beweglich und kann unfallbedingten Meniskus Schädigungen besser ausweichen. Bei einer Meniskusläsion wird zwischen einer Meniskusquetschung (Synonym Meniskus Kontusion) und Meniskusrissen hinsichtlich ihrer Art unterschieden.

Symptome Meniskus - Aufbau Meniskus
Symptome Meniskus – Aufbau Meniskus | Foto: knie-marathon.de

Die Menisken übernehmen die Funktion von Stoßdämpfern, Lastenträgern und Stabilisatoren im Kniegelenk. Sie sind täglich stark beansprucht und in Folge dessen die häufigste Kniegelenkserkrankung überhaupt. Die Wahrscheinlichkeit sich einen Meniskusriss aufgrund von Abnutzungserscheinungen zuzuziehen steigt mit dem Alter an. Die Meniskusverletzungen entstehen unter verschiedenen Bedingungen und Voraussetzungen.

Ursachen für Meniskus Beschwerden und Meniskusrisse

Grundsätzlich entstehen Meniskusverletzungen durch eine axiale Belastung in Kombination mit einem ruckartigen Verdrehen (Rotation) des Kniegelenks. Das Knie wird im Alltag gewaltsam bei feststehendem Fuß verdreht. Die Meniskusverletzungen treten bevorzugt bei Kontaktsportarten mit schnellem Richtungswechsel und Rotationsbewegungen im Kniegelenk auf.

Akute Beschwerden am Meniskus

Im Akutstadium gibt die genaue Beschreibung des Unfalls erste Hinweise auf eine Meniskusverletzung. Der Verletzungsmechanismus ist eine abrupte Drehbewegung des belasteten oder gebeugten Kniegelenks. Doch der Bewegungsmechanismus im Sport kann den Meniskus auch indirekt treffen. Etwa bei einer plötzlichen Überstreckung oder Beugung des Knies, sodass der Meniskus im hinteren Bereich eingeklemmt wird. Bei der anschließender Drehung des Unterschenkels reißt dann der Meniskus im vorderen Anteil ein.

Chronische Meniskusbeschwerden

Meniskus Schmerzen entstehen nicht nur durch äußerliche Traumen, sondern vor allem durch die Degeneration des Kniegelenks in Folge einer Kniearthrose (Gonarthrose). Die Meniskus Symptome treten nicht spontan auf, sondern die Knieprobleme beginnen langsam und „leise“. Allmählich nehmen die Beschwerden im Knie zu und am Ende sucht der Patient einen Facharzt auf und klagt über diffuse Knieschmerzen. Manchmal ist dann die Abnutzung des Meniskus schon so fortgeschritten, dass erste Anzeichen einer Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) vorliegen. Besonders ältere Menschen mit „unbemerkten“ oder unbehandelten Meniskus Schäden sind betroffen. Die Früharthrose bei jungen Menschen entsteht meist als Folge einer totalen Meniskusentfernung im Jugendalter.

Studien zeigen, dass Meniskusverletzungen das Risiko einer Kniegelenksarthrose erhöhen. Die Gefahr steigt beispielsweise über 30 Monate um das Sechsfache, und zwar auch dann, wenn das Knie zunächst gar keine Beschwerden macht [1]. Ebenso können Bein-Achsenfehlstellungen (X-oder O-Beine), eine langjährige Überbelastung im Beruf (Fliesenleger, Handwerker, Bauarbeiter, Gärtner) oder Profi-Sport zu degenerativen Veränderung im Kniegelenk führen.

Ist der Meniskus bereits vorgeschädigt, genügt oft eine annähernd normale Bewegung, um einen größeren Meniskusschaden zu verursachen. Hier kann schon das unglückliche aber scheinbar harmlose Absteigen vom Fahrrad ausreichen, um aus den vorhandenen feinen Rissen, größere Läsionen entstehen zu lassen. Plötzlich genügen geringfügige Belastungen aus, um die Meniskusriss Symptome deutlich zu spüren.

Das Kniegelenk reagiert mit Schmerzen besonders bei Drehbewegungen bei feststehendem Unterschenkel. Auch beim in die Hocke-Gehen gehen, können Teile des Meniskus ausreißen und sich einklemmen. Diese Gelenkblockaden verhindern nahezu jede Kniebewegung. Bei einem Meniskus und Knorpel Verschleiß können sich auch Meniskus-Zysten bilden. Diese Hohlräume sind mit zähflüssigem Inhalt aus dem Meniskusgewebe gefüllt. Meniskus-Zysten betreffen häufiger den Außenmeniskus. Sie sind manchmal als Wölbungen an der Außenseite oder weiter hinten am Knie tastbar.

Generelle Meniskusriss Symptome erkennen und deuten

Ein akuter verletzungsbedingter Meniskusriss ist schmerzhafter als ein verschleißbedingter. Der Patient selbst nimmt den Erguss vor allem durch eine verminderte Beweglichkeit des Kniegelenks und mehr oder weniger starken Schmerzen wahr. In manchen Fällen führt bereits der Schmerz an sich dazu, dass das Knie kaum noch bewegt werden kann. Die Folge von Meniskusproblemen nach einem Trauma sind einschießende Schmerzen, Verlagerung des Meniskus und dadurch bedingte Einklemmungen, Blockierungen im Gelenk, Streckhemmungen, Schnapp-Phänomene, Ergussbildung und Knacken im Knie.

Chronisch degenerative Meniskusbeschwerden sind eher belastungsabhängig. Das Gelenk schwillt in Belastungssituationen an und lagert häufig Flüssigkeit im Knie ein. Das Kniegelenk schmerzt beim Überstrecken oder starken Beugen und ist nur eingeschränkt beweglich. Es bereitet Mühe das Bein durchzustrecken, oder das Überstrecken ist nur unter Schmerzen möglich. Knieschmerzen sind seitlich in der Kniekehle zu spüren, wobei Art und Ausprägung der Meniskus Symptome von eventuellen Begleitverletzungen (Kreuzband, Knorpelschaden etc.) abhängen oder überlagert sein können.

Der Meniskus selber bereitet keine Schmerzen, da das Knorpelgewebe nicht mit Nerven durchzogen ist. Die Schmerzen entstehen dort, wo der Meniskus im Gelenkspalt verankert ist und sich „losgerissen“ hat. Häufig reizt der abgerissene Meniskusteil als „freier“ Gelenkkörper das umliegende Kniegewebe. Der Patient spürt eine schmerzende unangenehme Reibung sowie einen erhöhten Druck im Knie. Die umgebenden Strukturen sind entzündet und Wasser ist im Knie eingelagert. Auch das Meniskusganglion (Meniskuszyste) ist eine Begleiterkrankung der vorgeschädigten Menisken.

Meniskus Symptome im Innen- oder Außenmeniskus

Typische Meniskus Symptome für einen Innenmeniskus Anriss sind eher Knieschmerzen bei der Außenrotation. Bei einer Außenmeniskus Ruptur entstehen Probleme, wenn das Knie nach innen rotiert.

Charakteristisch für einen Meniskusriss sind Druckschmerzen auf Höhe des Kniegelenkspalts. Druck im äußeren Anteil des Gelenkspaltes deutet auf eine Außenmeniskus Verletzung hin. Ein spürbarer Druckschmerz auf den innen liegenden Kniegelenkspalt, ist eher ein Zeichen für einen Innenmeniskus Schaden.

Meniskus Symptome - Außenanriss oder Innenanriss
Meniskus Symptome: Unterteilt nach Außenanriss oder Innenanriss | Foto: knie-marathon.de

In der Regel leiden Patienten bei einem Riss im Außenmeniskus über stechende oder ziehende Schmerzen. Diese sind eher im Bereich des äußeren Kniegelenksspalts am heftigsten, können aber auch weniger gut lokalisierbar im gesamten Knie auftreten. Umgekehrt ist es bei dem der Innenmeniskusverletzung, dort tritt der Schmerz im inneren Anteil und eher in der Kniekehle innen auf.

Darüber hinaus ist bei einigen Betroffenen die Kniebeweglichkeit eingeschränkt. Vor allem das In-die-Hocke-Gehen und die volle Streckung des Unterschenkels (= Hyperflexion) bereiten Knieprobleme, wenn der Außenmeniskus gerissen ist. Probleme in die Hocke zu gehen, sind eher Anzeichen auf einen Riss im Innenmeniskus. Häufig begleitet durch ein knackendes Geräusch (Knie „knackt“ oder „klickt“). Das Knacken im Kniegelenk muss nicht schmerzen. Ist der Riss des Außenmeniskus oder Innenmeniskus degenerativ bedingt, können über einen größeren Zeitraum hinweg auch alle Meniskus Symptome fehlen. Sie kommen aber zurück.

Der Artikel beschreibt, wie eine Meniskusverletzung jeder selbst mit einfachen Tests überprüfen kann. Dies dient der weiteren Absicherung der Meniskus Symptome. Zwei Leitfäden für die wichtige Entscheidung – Meniskus-OP ja oder nein? Außerdem, was muss ich bei einer Meniskusoperation im Vorfeld unbedingt beachten?

Quelle:
 [1] Teichtahl AJ et al. The longitudinal relationship between changes in body weight and changes in medial tibial cartilage, and pain among community-based adults with and without meniscal tears. Ann Rheum Dis 2013

Über die Autorin

Dipl. Psychologin Katrin Glunk | Personal Coach, Fitness- und Reha-Trainerin.

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